Es gibt mehrere Projekte, die sich mit aussterbenden Wörtern der deutschen Sprache beschäftigen. Man kann Wortpatenschaften übernehmen, oder einfach bedrohte Wörter in seinem Blog so häufig benutzen, dass sie nicht ganz in Vergessenheit geraten.
So kam mir die Übergangsjacke gerade recht, weil auch der Buchstabe „Ü“ im Wortmischer-Projekt noch nicht verwendet wurde. Als bedroht definiert ist die Übergangsjacke zum Beispiel hier und sie wurde auch neulich in Blogkommentaren erwähnt, aber ich weiß nicht mehr wo?
Wenn ich das Wort im Internet suche, gibt es allerdings unzählige Fundstellen, auch bei bekannten Versandhäusern und Bekleidungsfachgeschäften. Vermutlich hat jemand vor ein paar Jahren erfahren, dass die Übergangsjacke vom Aussterben bedroht ist, und diese Marktlücke sofort geschlossen, und dann machen alle anderen es ja sofort nach.
So sind alle bemüht, unseren Wortschatz aufrecht zu erhalten. Sicher gibt es bald auch wieder Backfische und Fräuleinwunder, die im Kaffeehaus an Nierentischen sitzen und denen ganz blümerant wird, wenn sie von einem Hagestolz belästigt werden, der nur Mumpiz erzählt.
Ich muss jetzt auf dem Kiewief sein, dass ich nicht schon wieder abschweife und die Übergangsjacke wieder in Vergessenheit gerät. Nun kommt bald der Übergang vom Winterschlaf zur Frühjahrsmüdigkeit. Da ist so ein Kleidungsstück sicher nützlich.
Danke, Herr Heinrich, fürs Erinnern an jene Wörter, die vom Aussterben betroffen sind. Auch mir sind sie ein Anliegen. Schön, wie du welche in deinen Text eingebunden hast – und ich merke, wie wohlklingend sie wirken und wie differenziert sie etwas auszudrücken vermögen.
Mit lieben Grüßen!
Rosenherz
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Liebe Frau Rosenherz,
vielen Dank für das Lob! Ich freue mich!
Gruß Heinrich
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Ach, wie schön! Mein Lieblingssatz: „Sicher gibt es bald auch wieder Backfische und Fräuleinwunder, die im Kaffeehaus an Nierentischen sitzen und denen ganz blümerant wird, wenn sie von einem Hagestolz belästigt werden, der nur Mumpiz erzählt.“
Und ich geh jetzt in den Keller, tausche die Übergangsjacke gegen die Winterkutte und begebe mich in den Schnee! – Schönen Sonntag noch.
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Danke gleichfalls!
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Wir hatten als Kinder einen Übergangsmantel. Meist so trenchcoatähnlich, nur bei weitem nicht so cool. Ich hab meinen Übergangsmantel auch nicht oft angehabt, weil ich fand, dass es eh entweder kalt oder warm war und nichts dazwischen.
Zu den aussterbenden Wörtern hab ich auch mal was geschrieben: http://barbaralehner.twoday.net/stories/3834682/
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Liebe Barbara,
vielen Dank für den Link! Sie sehen, Sie haben auch „Nachmacher“, die Ihren Beitrag noch nicht kannten. Aber Ihr Gedicht gefällt mir sehr viel besser, als meine paar Worte, die ich rausgesucht habe.
Auch sind Sie ja die Vorreiterin für dieses alphabetische Mitmachprojekt, da haben Sie ja was „angerichtet!“ 😉
Gruß Heinrich
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Die Sache mit dem Übergang beschäftigt mich doch sehr. Ich finde also auch Übergangshosen, -röcke, -mützen

und sogar ein Übergangshandy. Soweit ist es nun schon! 😉
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Danke für die Anregung, sich mit vom Aussterben bedrohten Wörtern / im Zusammenhang mit davon betroffenen Kleidungsstücken / zu befassen – habe dies sogleich zum Anlass genommen, ebenfalls einen Text zum Thema zu verfassen ; )
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Zum Thema der aussterbenden Wörter ist mir heute das Barchent-Hemd, das Barchent-Dirndl und die „Teufelsheidene“ in den Sinn gekommen. Sie sind sowohl als Kleidungsstücke, wie auch als begriffe vom Aussterben bedroht.
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Liebe Frau Rosenherz,
ist es möglich, dass sich bei „Teufelsheidene“ ein Tippfehlerteufel eingeschlichen hat? Google findet nur eine Teufelsheide.
Gruß Heinrich
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Nein, kein Tippfehler. Aber ich weiß nicht, wie weit dieser Sprachgebrauch für eine bestimmte Art von Hose verbreitet war in der Region oder über das Land hinaus.
Das Kennzeichen der Teufelsheidenen (Arbeitshose) war einerseits ein überaus robuster Stoff, der andererseits zugleich eine weiche, ja samtig wirkende Oberfläche hatte, die besondes berührungsangehm war. Sowas kann einem schon teuflisch vorkommen.
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… das „heidene“ in dem Wort bezieht sich nicht auf Heiden, sondern auf Haut. Teufelshaut. Robust im Gebrauch. Beinah unzerstörbar, diese Hose. Wir reden aber nicht von der Jeans, das ist eine ganz andere Gewebeart.
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Liebe Frau Rosenherz,
danke für die Aufklärung! Diese Hose habe ich nicht gekannt und Google scheinbar auch nicht. Da musste für einen Wettberwerb extra die Hommingberger Gepardenforelle erfunden werden (ein Wort, das Google bis dahin nicht kannte), um die Suchfunktion zu optimieren. Da hätte man einfach die Teufelsheidene nehmen können und wenigsten dabei geholfen, dass sie nicht ausstirbt.
Gruß Heinrich
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